Im Lauf der Zeit hat der Mensch die Natur immer mehr zur Seite gedrängt, aber es gibt doch viele Lebewesen, die sich nicht verdrängen haben lassen.
Da findet man zum Beispiel das Niederliegende Mastkraut oder den Vogelknöterich, unscheinbare Pflanzen, die in den Fugen der Pflastersteine wachsen und es sogar aushalten, wenn Tag für Tag Leute darauf herumlaufen.
Aber einige halten das Leben im Dorf nicht nur aus, sondern sie sind sogar so gut daran angepasst, dass sie hier besser zurechtkommen als außerhalb. Das Zimbelkraut wäre hier zu nennen: Es gedeiht gut in Mauerritzen, und deswegen biegt es, nachdem die Blüten verwelkt sind, die Stängel mit dem Fruchtständen in geeignete Spalten, damit die Samen von vornherein an der richtigen Stelle platziert sind. Das wäre sozusagen das Kemnater Äquivalent zur Erdnuss, die ja auch Ihre Nüsse direkt im Boden ausreifen lässt.